Kunsthandwerkerinnen auf der ganzen Welt probieren früher oder später die Stoffmalerei aus. Dieser kreative Prozess bietet nicht nur die Möglichkeit, sich auszudrücken, sondern auch ein einzigartiges und unverwechselbares Kleidungsstück für die eigene Garderobe zu kreieren. Nachdem Sie die Stoffmalerei gründlich erlernt und durchlebt haben, können Sie Ihr eigenes Projekt in diese Richtung umsetzen und Ihre Kreativität mit anderen teilen. Dieser Artikel stellt einige Nuancen und Fakten zum Verständnis der Stoffmalerei mit Acrylfarben für Anfänger vor.
Acrylmalerei auf Stoff: normale oder spezielle Acrylfarben
Um die richtige Farbe zu finden, müssen Sie wissen, wo diese verwendet werden soll. Herkömmliche Acrylfarbe ist in vielen Farbtönen erhältlich und spricht daher auch unerfahrene Käufer an. Diese Farbe eignet sich zum Bemalen harter und unflexibler Materialien und Produktbereiche: Schuhe, Hüte und bestimmte Kragenarten.

Auch herkömmliches Acryl wird häufig zum Bemalen von Karnevals-, Theater- und Cosplay-Kostümen verwendet. Tatsächlich bietet es aufgrund seiner härteren Textur nach dem Aushärten keinen komfortablen Alltagsgebrauch. Bei richtiger Wärmebehandlung sollte das Ergebnis nicht reißen, aber das passiert dennoch häufig.
Während des Gebrauchs kann sich die Farbe beim Waschen ablösen. Daher sollten mit herkömmlicher Acrylfarbe bemalte Gegenstände im Schonwaschgang oder von Hand gewaschen werden. Spezielle Acrylfarben, zum Beispiel das Acrylfarben-Set Decola, haben hierfür eine besser geeignete Textur, da sie nicht reißen und dem Waschvorgang besser standhalten.

Stoff zum Malen auswählen
Bei der Stoffauswahl ist die Besonderheit der Maltechnik zu berücksichtigen: Nach dem Auftragen der Zeichnung wird diese mit hoher Temperatur fixiert. Synthetische Stoffe sollten daher für solche Produkte nicht verwendet werden, Baumwolle hingegen hält der maximalen Bügeltemperatur stand. Wer möchte, kann Stoffe mit geringem Synthetikanteil nehmen und bei niedrigerer Temperatur, dafür aber länger bügeln.
Stoffe, auf die Sie als Erstes achten sollten:
- Naturseide ist ein Satinstoff mit einer weichen, samtigen Rückseite und einer sehr glatten und angenehmen Vorderseite. Farbe lässt sich auf diesem Stoff sehr gut auftragen, er erhält einen helleren Farbton und kann unter bestimmten Lichtverhältnissen in verschiedenen Tönen schimmern. Seien Sie vorsichtig mit Satin, da er weich ist und leicht reißt.

- Crêpe de Chine (natur) – er glänzt nicht so stark wie Satin, ist aber sehr dicht und die Farben wirken genauso leuchtend.

- Chiffon ist ebenfalls ein strapazierfähiger Stoff, allerdings wird die Farbe durch Acrylfarbe weniger leuchtend und luftiger und transparenter. Er fühlt sich sehr strukturiert an.

- Jacquard (natürlich) – weist Gemeinsamkeiten mit Satin und Crêpe de Chine auf, hat aber dennoch mehr gemeinsame Merkmale mit Satin.
- Seidensamt zeichnet sich durch seine Textur und tiefe, leuchtende Farbwiedergabe aus.

- Baumwolle und Leinen sehen in der Anwendung großartig aus und gelten als die praktischsten Materialien für die Acrylmalerei.

Arten der Malerei auf Stoff
Auch das Bemalen von Stoffen mit Acrylfarben erfordert eine Vorbereitung des Materials selbst.
Wichtig! Vor der Anwendung zu Hause muss der Stoff in kaltes Wasser gelegt und gewaschen, anschließend getrocknet und bei niedriger Temperatur gebügelt werden.
Heiße Batik
Bei dieser Technik wird mit heißem (daher der Name) Wachs, Paraffin, Stearin und deren Mischungen gearbeitet. Diese Zusammensetzung wird so schnell wie möglich auf den Stoff aufgetragen, damit er nicht aushärtet. Eine normale Batikbürste ist hierfür nicht geeignet. Es wird eine Borstenbürste verwendet. Es gibt auch ein spezielles Gerät, das Chanting, das bei dieser Technik häufig verwendet wird.

Dadurch kommt die Farbe nicht mit den gewachsten Stellen in Berührung. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Wachs mit Bügeleisen und Papier entfernt.
Heißbatik wird in mehreren Schichten unterschiedlicher Farben hergestellt, je nach Kontrast des Werkes von 2-3 bis 5-6 Schichten. Die Geschichte dieser Technik reicht bis in Indonesien und Indien zurück, lange bevor sie in Europa auftauchte. Alternativ kann die „Craquelé“-Technik verwendet werden. Dabei wird nach der Kaltbatik eine dünne Wachsschicht auf den Stoff aufgetragen und vorsichtig aufgebrochen, um Risse zu bilden. Diese Risse werden mit Farbe gefüllt, woraufhin eine dünne Schicht zarten Gewebes oder eine Imitation von Rissen auf einem gealterten Gemälde entsteht.

Kalte Batik
Diese Technik ist viel einfacher. Anstelle von Wachs werden Batikreserven und spezielle Konturen verwendet. Diese Materialien sind in Bastelläden erhältlich. Es gibt farbige (unauslöschliche) und farblose Reserven, die nach dem Waschen entfernt werden. Der Meister trägt die Reserve ohne Unterbrechungen auf, damit die Farbe nicht über die Begrenzungskonturen hinausfließt – das ist die Hauptregel. Die Primärkonturen werden vor dem Auftragen der Reserve mit einem einfachen weichen Bleistift gezeichnet.
Es gibt auch spezielle Glasröhren für Batik, die zum Auftragen der Kaltreserve verwendet werden. Diese Technik wird häufig auf Chiffon und Seide angewendet. Im Gegensatz zur Heißbatik-Technik werden dabei keine hohen Temperaturen verwendet, was diese Art des Malens deutlich sicherer und einfacher macht.

Geknoteter Batik
Eine Technik für Anfänger. Sie eignet sich zum Bemalen von T-Shirts und Tanktops und sieht auch auf Tischdecken und Servietten toll aus. Bei dieser Technik werden Stoffflächen mit Fäden zu Knoten verknotet: mal zufällig, mal mit einem Muster. Anschließend wird der Stoff in eine kalzinierte Lösung mit Farbstoff gelegt. Das Muster entsteht je nach Art der Fadenbindung.

Freies Malen
Es ist nicht erforderlich, eine bestimmte Technik einzuhalten, es gibt keine genauen Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Das Ergebnis ist buchstäblich einzigartig. Der Künstler muss das Bild manuell zeichnen. In diesem Fall experimentiert er mit der Zugabe von Alkohol, um den Stoff zu befeuchten, und fügt Reserve- und Salzelemente hinzu.

Airbrush
Dieser Typ zeichnet sich durch seine Leichtigkeit und einfache Ausführung aus. Die resultierende Kontur ist leicht verschwommen, als würde sie schmelzen. Hier können verschiedenste Farben und Schattierungen kombiniert werden, wie im Prinzip mit einer Sprühdose. Je nach Winkel und Abstand der Airbrush zum Stoff ist das Muster unterschiedlich, aber dennoch zart und verschwommen.

Farbe durch einen Strohhalm blasen
Man nennt es auch „Klecksmalerei“. Diese Technik wird selten angewendet, ist aber sehr interessant. Ein Farbtropfen wird mit einem Pinsel auf den Stoff aufgetragen und anschließend mit einem Strohhalm verblasen. Diese Technik muss möglicherweise mithilfe anderer Techniken verfeinert werden.
Schablonen in der Stoffmalerei
Zeichnen mit einer Schablone eignet sich hervorragend für Menschen, die nicht besonders gut in bildender Kunst sind, aber eine konkrete Zeichnung anstelle einer abstrakten anfertigen möchten. Diese Technik erfordert einen harten Pinsel zum Auftragen der Farbe. Eine Schablone ist im Bastelladen erhältlich; es handelt sich um selbstklebendes Papier mit ausgeschnittenen Zeichnungsbereichen.
Die Schablone muss sorgfältig auf die Stoffoberfläche gelegt werden, nachdem sie zuvor auf eine ebene Fläche gelegt wurde. Bei detaillierten Zeichnungen ist es notwendig, kleine Teile gut anzudrücken, damit die Farbe nicht dorthin fließt. Die Pinselgröße kann je nach Größe der zu bemalenden Flächen variieren. Tragen Sie nicht zu viel Farbe auf den Pinsel auf, damit sie nicht unter die Schablone fließt.
Je nach Stoff braucht es Zeit zum Trocknen. Die Vorlage muss vorsichtig abgezogen werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Anschließend muss die Zeichnung mit der Wärmebehandlung des Bügeleisens durch Papier oder Baumwolle fixiert werden.

Verwendung verschiedener Bilder in der Stoffmalerei
In Bastelläden sind verschiedene Bilder für verschiedene Techniken erhältlich. Sie sind auch im Internet auf Webseiten mit verschiedenen Anleitungen zu finden. Sie sind wiederverwendbar, die Endergebnisse unterscheiden sich jedoch.

Dies ist eine faszinierende Aktivität, die es einem ermöglicht, sich mit Kunst zu beschäftigen und gleichzeitig seine Nerven zu beruhigen. Das Bemalen von Stoffen mit Farben ist ein sehr interessanter Prozess, bei dem man so schnell wie möglich alle Techniken ausprobieren möchte.