Vorhänge sind ein auffälliger Bestandteil jedes Raumes: Ohne sie wirkt das Fenster „nackt“ und der Innenraum unfertig. Viele kaufen lieber fertige Vorhänge, aber manchmal müssen sie gekürzt werden. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen – vom Handsäumen bis zum Falten mit Magneten. Wie säumt man Vorhänge selbst zu Hause?
Allgemeine Empfehlungen zum Säumen von Vorhängen
Vorhänge müssen jederzeit gekürzt werden: Wenn Sie beispielsweise lange Vorhänge vom Schlafzimmer in die Küche hängen oder sich nach einem Umzug der Stoff auf dem Boden faltet, kann es passieren, dass er kürzt. Sie können den Stoff auf zwei Arten kürzen: durch Schneiden oder Falten.

Wichtig! Bevor Sie ein zusätzliches Stück abschneiden, sollten Sie gut darüber nachdenken, ob Sie es bereuen werden.
Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie sich mit einigen allgemeinen Regeln vertraut machen:
- Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, müssen Sie die Vorhänge hängen lassen. Dies hilft, den Stoff zu glätten und genauere Abmessungen zu erhalten. Sie müssen den Stoff nass machen und ihn 3-4 Tage lang ans Fenster hängen, ohne ihn auszuwringen.

- Es ist besser, dicken, schweren Stoff einmal von unten zu falten, dünnen Stoff 2-3 Mal;
- Die Farbe des Fadens sollte vollständig mit der Farbe des Stoffes übereinstimmen. Wenn das Material dünn ist, sollte der Faden leicht sein, sonst ist er sichtbar;
- Die zum Feststecken des Stoffes verwendeten Stecknadeln sollten dünn sein und keine sichtbaren Löcher im Stoff hinterlassen.
- Es ist nicht nötig, den Stich am Anfang und Ende der Linie festzuziehen, es sieht unansehnlich aus;
- Wie säumt man Tüll zu Hause ohne Maschine oder Organza? Diese Stoffe können versengt werden: Beim Schmelzen versiegeln die Fäden die Kante. Diese Option erfordert jedoch viel Fingerfertigkeit, da der Stoff in wenigen Sekunden leicht versengt werden kann oder einen unansehnlichen schwarzen Rand hinterlässt.

- Bei dickem Stoff, z. B. Verdunkelungsvorhängen, können sich die Kanten nach dem Umschlagen wellen. Um dies zu verhindern, sollte ein kleines Gewicht im Umschlag versteckt werden. Ist das Gewicht herstellerseitig versteckt, müssen die Vorhänge von oben gekürzt werden.
- Wenn der Stoff stark ausfranst, lohnt es sich, die Kante zusätzlich mit einem Zickzackstich abzusteppen;
- Sie können an den gefalteten Bereich ein Spitzenband oder eine Borte nähen – dies verleiht den Vorhängen mehr Eleganz oder verbirgt einen kleinen Fehler.
- Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, lohnt es sich, an einem kleinen Stück Stoff zu üben, um zu verstehen, wie sich das Material verhält.

Messungen
Bevor du mit dem Messen beginnst, ist es wichtig, den Stoff spannen und hängen zu lassen – erst dann kannst du ihn herausnehmen und mit dem Messen beginnen. Du kannst den Stoff nur auf einer glatten Oberfläche messen, zum Beispiel auf einem sauberen Boden. Falls er stark knittert, solltest du ihn vorher bügeln.
Wichtig! Manchmal ist die Länge der Vorhänge viel länger als nötig (zum Beispiel beträgt die Stofflänge 3 Meter bei einer Raumhöhe von 2,5). In diesem Fall lohnt es sich, genau das zusätzliche Stück zu entfernen und dann mit dem Messen zu beginnen.
Es wird angenommen, dass die Länge der Vorhänge 5–10 cm kürzer sein sollte als die Höhe von der Decke bis zum Gesims, da der Stoff sonst bis zum Boden reicht. Zum Säumen addieren Sie je nach Stoff und gewünschter Form 8–14 cm zur resultierenden Zahl. Wenn Sie den Stoff beispielsweise zweimal falten müssen, sollten Sie mehr Platz lassen, wenn einmal, oder ein kleineres Band verwenden.

Es lohnt sich auch, die gewünschte Form der Vorhänge und ihren Standort zu berücksichtigen: Viele Menschen hängen beispielsweise Vorhänge in der Küche auf, die bis zur Fensterbank reichen, und im Wohnzimmer – bis zum Boden.
Trimmen
Es lohnt sich, den Stoff nur zuzuschneiden, wenn viel davon vorhanden ist. Wenn die Vorhänge 10-20 cm länger als nötig sind, ist es besser, sie zu falten und zu säumen. Dann kann die Länge bei Bedarf zurückgegeben werden.
Sie müssen mit einer großen, scharfen Schere schneiden, ohne den Stoff anzuheben. Für einen gleichmäßigen Schnitt empfiehlt es sich, vorher eine Linie zu zeichnen, möglichst viel Material auf einmal zu schneiden und den Stoff nicht mit den Händen anzuheben.

Einige Möglichkeiten, die Länge Ihrer Vorhänge zu korrigieren
Sie können die Länge der Vorhänge manuell oder maschinell mit Nadel und Faden oder Klebeband anpassen. Es gibt auch alternative Möglichkeiten, wie Falten oder die Befestigung der unteren Kante mit Magneten. Wie säumt man Vorhänge richtig?
Wir nähen von Hand
Dies ist ein ziemlich langer Prozess, der Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert. Tatsache ist, dass die Näherin beim Nähen von Hand die Stichlänge, den Abstand zwischen den Stichen und die Geradlinigkeit der Naht anpassen muss.

Die schrittweise Vorgehensweise ist wie folgt:
- Es ist notwendig, den Stoff auf einer ebenen Fläche auszubreiten und ihn zu glätten.
- Tragen Sie alle erforderlichen Markierungen mit spezieller Kreide oder einem trockenen Stück Seife auf.
- Schneiden Sie überschüssigen Stoff ab oder falten Sie ihn sofort um und befestigen Sie ihn mit dünnen Stecknadeln.
- Säumen Sie vorsichtig und ohne Eile und lassen Sie an den Rändern kleine Fadenstücke (2–3 cm) übrig.
- Zum Schluss müssen mit den restlichen Fäden Knoten gemacht werden.
Wir benutzen die Maschine
Mit einer Nähmaschine nähen Sie viel schneller und einfacher, da Sie die Naht nicht im Auge behalten müssen. Wenn die Arbeit nicht von einem Meister, sondern von einem Anfänger ausgeführt wird, lohnt es sich, sich vorher einige Lektionen anzusehen, um den Vorgang besser zu verstehen.
Am besten verwenden Sie eine Nahtlänge von 0,3–0,7 cm, ein Geradstich oder ein kleiner „Zickzack“ reicht aus. Der zweite ist auf der Vorderseite nicht zu erkennen, aber das Nähen ist etwas schwieriger als ein Geradstich.

- Der Stoff muss umgeschlagen und mit Stecknadeln oder einem großen Stich befestigt werden;
- Legen Sie es unter den Nähfuß und nähen Sie, wobei Sie an den Rändern ein wenig Faden lassen;
- Die restlichen Fäden zu Knoten verknoten.
Bei stark ausfransenden Stoffen muss die Stoffkante zunächst versäubert und vernäht, anschließend umgeschlagen und vernäht werden.
Methoden zur Bearbeitung der Leinwandkante
Die richtige Verarbeitung der Gardinenkanten ist wichtig: Dadurch bröckeln die Fäden nicht und die Kante selbst sieht ordentlich aus.
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Verarbeitung:
- Mit einer normalen Naht. Der Stoff wird unten sorgfältig gefaltet, festgesteckt oder mit großen Stichen versehen, damit der Stoff nicht verrutscht, und vernäht. Sie müssen sicher und gleichmäßig nähen und den Stoff nicht ziehen, damit er sich nicht verformt. Wenn Ihre Maschine über eine Overlock verfügt, können Sie zuerst die Kanten damit bearbeiten und dann die Unterseite falten und säumen. Dadurch können Sie die Materialkante fester befestigen.

Wichtig! Sie können den Stoff auch von Hand säumen, dies nimmt jedoch wesentlich mehr Zeit in Anspruch und Sie müssen außerdem sehr sorgfältig nähen und darauf achten, dass die Nähte gerade verlaufen.
- Klebeband. Die Vorhänge müssen zweimal gefaltet werden, mit Klebeband zwischen den Lagen, und anschließend mit einem heißen Bügeleisen gebügelt werden. Das Klebeband schmilzt und verklebt die Kanten. Dies ist eine einfachere Methode, da die Naht unsichtbar ist, der Kleber hält jedoch nicht auf dickem Stoff.

- Einfassung mit Zopf, Spitze oder Band. Sie müssen den Zopf nehmen (die Länge sollte der Länge der zu verarbeitenden Kante entsprechen), ihn der Länge nach falten, bügeln und die Kante hineinstecken. Anschließend befestigen und nähen. Der Zopf kann auf die Vorhänge abgestimmt oder in einer Kontrastfarbe gehalten sein.
So kürzen Sie Vorhänge ohne Säumen
Manchmal ist es notwendig, Vorhänge zu kürzen, ohne überschüssigen Stoff abzuschneiden. In diesem Fall können Sie einige Tricks anwenden:
- Raffen Sie die Vorhänge mit Falten. Die Falten können seitlich (englische Vorhänge) oder über die gesamte Länge (österreichische Vorhänge) verlaufen. Letzteres geschieht wie folgt: Im Abstand vom Boden wird eine horizontale Linie über die gesamte Stoffbreite gezogen. Von dieser Linie aus werden parallele Linien in gleichen Abständen zum Rand des Materials gezogen. Anschließend wird der Vorhang am Gesims aufgehängt und der Stoff entlang der vertikalen Linien durchstochen, wobei die Falten gerafft werden. Durch Ziehen am Faden können Sie die Höhe der Falten und ihr Aussehen anpassen.

- Entlang der vertikalen Linien auf der Rückseite können Sie ein schmales Vorhangband annähen. Dies ist eine haltbarere Option, die auch schwere Stoffe aufnehmen kann und Ihnen ermöglicht, die Höhe ständig anzupassen.
- Aufrollen. Leichte Tüllvorhänge, die über den Boden schleifen, können aufgerollt und sorgfältig mit dickem Faden gesäumt werden.
- Magnete für Vorhänge. Vorhänge werden unten gerafft und zwischen zwei Magneten befestigt, die sich gegenseitig anziehen. Die zweite Möglichkeit besteht darin, die Kante des Vorhangs zu biegen und an der Wand zu befestigen. Magnete können unauffällig oder auffällig sein und sich hervorragend als Accessoires eignen. Beim Kauf ist zu beachten, dass nur starke Magnete schwerem Material standhalten.

- Nähen Sie mit groben Stichen oder stecken Sie den Faden fest. Wenn Sie den Vorhang kurzzeitig raffen müssen, zum Beispiel für ein Fotoshooting, können Sie die Kante vorsichtig mit groben Stichen nähen und anschließend den Faden herausziehen.
Und natürlich können Sie die Vorhänge in der vorhandenen Länge belassen. Bodenlange Vorhänge erfreuen sich heute großer Beliebtheit: Sie sehen beeindruckend aus und mildern ein allzu ernstes Interieur.
Tipps zur Auswahl und zum Nähen von Gardinenbändern
Gardinenband ist ein spezielles Geflecht, das aus unterschiedlich breiten Stoffstreifen, dünnen Seilen und Hakenverschlüssen besteht. Das Band wird von oben an die Vorhänge genäht und erzeugt beim Festziehen schöne Rüschen.

Wichtig! Das Gardinenband kann auch an anderen Stellen angebracht werden: zum Beispiel in der Mitte.
Alle vorhandenen Bänder sind in mehrere Typen unterteilt:
- Je nach verwendeten Materialien: Bänder können transparent (Angelschnur) für dünne Stoffe oder strapazierfähig (Baumwolle, Polyester) für dicke Stoffe sein;
- Nach Breite: schmal (1,5–4 cm) für leichte Materialien oder breit (5–17 cm) für dichtere Materialien;

- Nach Befestigungsart: mit Ösen, mit Schlaufen für Haken, für Fadengardinenstangen, für Rohrgardinenstangen;
- Durch die Art der Falten: horizontal (traditionell) oder vertikal (die Vorhänge „gehen nach oben“);
- Nach der Art der Faltungen: Ziehharmonika, Bleistift, Schmetterling usw.
Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, müssen Sie die Länge der Beschläge festlegen. Dazu müssen Sie für den Saum 10 cm zur Breite des Vorhangs hinzufügen.
Das Annähen des Bandes ist ganz einfach:
- Wenn die Kante des Vorhangs bereits gesäumt ist, müssen Sie das Band entlang der Stoffbreite glätten, mit Stecknadeln befestigen und dann an der Maschine nähen. Die Kanten des Bandes sollten nach innen gefaltet werden, damit sie nicht hervorstehen. Sie werden in dieser Position genäht.
- Wenn die Kante nicht gesäumt ist, müssen Sie den Stoff zuerst umschlagen und dann die Beschläge befestigen.

Die Notwendigkeit, Vorhänge zu kürzen, kann verschiedene Gründe haben. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Vorhänge können gesäumt, geklebt oder in Falten gelegt werden. Die Arbeit selbst kann problemlos zu Hause erledigt oder in ein Atelier gebracht werden. Manche bevorzugen jedoch lange Vorhänge, die über den Boden fließen.